Zweitausend Jahre sind es fast,
seit du die Welt verlassen hast;
du Opferlamm des Lebens!
Du gabst den Armen ihren Gott.
Du littest durch der Reichen Spott.
Du tatest es vergebens!
Du sahst Gewalt und Polizei.
Du wolltest alle Menschen frei
und Frieden auf der Erde.
Du wußtest, wie das Elend tut
und wolltest alle Menschen gut,
damit es schöner werde!
Du warst ein Revolutionär
und machtest dir das Leben schwer
mit Schiebern und Gelehrten.
Du hast die Freiheit stets beschützt
und doch den Menschen nichts genützt.
Du kamst an die Verkehrten.
Du kämpftest tapfer gegen sie
und gegen Staat und Industie
und die gesamte Meute.
Bis man an dir, weil nichts verfing,
Justizmord, kurzerhand, beging.
Es war genau wie heute.
Die Menschen wurden nicht gescheit.
Am wenigsten die Christenheit,
trotz allem Händefalten.
Du hattest sie vergeblich lieb.
Du starbst umsonst. Und alles blieb beim alten.
Danke für das beeindruckende Gedicht, liebe Simone. Wie passend auch gerade jetzt zur Adventszeit.
Da vergeben wir dem Herrn Kästner auch seinen bitterbösen Migränespruch. 🙂
Liebe Grüße
Bettina und einen schönen 3. Advent für Dich und alle Leser!
Starkes Gedicht! Der Schluss ist etwas trostlos 😦
Die Resignation in den letzten Zeilen gefällt mir gerade so gut. Ich kann die Trostlosigkeit ganz gut aushalten, weil ich glaube, dass Jesus eben nicht umsonst gestorben ist. 🙂
Lieben Dank für den Kommentar sagt Dir Simone
Liebe Bettina,
der Migränespruch von Erich Kästner klingt witzig, aber ehrlich gesagt – ich kann nicht anders – ich nehm’s ihm irgendwie doch ein wenig übel! 😦
Und heute wünsche ich Dir einen wunderschönen 4. Advent mit lieben Grüßen nach München
Simone
Wie schmerzvoll… und voller Wahrheit – leider! 😦
Das finde ich auch. Vielen Dank, Aka Teraka!