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Hautpflege aus Sicht der Fachärztin: Ich brauche keinen luxuriösen Schnickschnack!

Im Gespräch mit Dr. Nina Schwaiger, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie

img_3091Welchen Stellenwert hat Kosmetik für Dich in Deinem Leben?

Hautpflege hat mittlerweile einen sehr hohen Stellenwert. Schminke und Make-up hat einen kleineren Stellenwert. Ich finde Make-up toll, stecke da aber leider ein bisserl in den Kinderschuhen. Ich war früher ein Mensch, der sich gar nicht geschminkt hat. Mittlerweile schminke ich mich ein wenig um die Augen herum. Aber Hautpflege hat einen sehr hohen Stellenwert. Wobei das früher anders war!

Was hat sich geändert?

Mein Verhältnis zur Hautpflege hat sich stark geändert, als ich Environ kennengelernt habe!

Mein Verhältnis zur Hautpflege hat sich stark geändert, als ich Environ kennegelernt habe. Ich war immer glücklich, denn ich hatte stets problemlose Haut. Meine Mutter war so ein „Nivea-Typ“ – und entsprechend bin ich aufgewachsen und erzogen. Ich war viel in der Sonne und am Strand!  Und dann gab es natürlich auch die wilden Jahre: Ich habe geraucht und gefeiert! Ich habe zwar schon mal eine Hautpflege aufgetragen, habe aber überhaupt keinen großen Wert darauf gelegt, was für ein Produkt das ist. Dann habe ich Matthias* und Marina** und Des*** kennengelernt und habe angefangen, Environ zu verwenden. In relativ kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass es wirklich schon ein deutlicher Unterschied ist, wenn man mehr macht. Und habe auch meine Familie, die insgesamt sehr locker war mit der Hautpflege, in kürzester Zeit davon überzeugt.

Dann war also Environ die erste hochwertigere Kosmetik, die Du benutzt hast. Hast Du ein tägliches Pflegeritual?

 Ja, ich habe viele Environ Produkte, die ich jeden Tag verwende. Und ich sitze immer ganz gespannt in den Vorträgen über Environ – ich lerne da immer etwas dazu! Muss ich ganz ehrlich sagen! Und wenn ich den Cosmetic Roll-Cit benutze: Ich merke da tatsächlich – oder zumindest bilde ich es mir ein – am nächsten Morgen schon etwas. Aber ist ist halt machmal schwierig, diese drei Minuten Zeit irgendwie noch zusätzlich zu … Und dann versuche ich jetzt auch alle paar Tage mal die Revival Masque über Nacht!

img_3093Was Lichtschutz anbelangt, bin ich viel weiser geworden! 

Was Lichtschutz anbelangt bin ich in den letzen Jahren auch viel weiser geworden. Früher war ja Sonnenschutz gar nicht so ein Riesenthema! Früher, als Kind für mich sowieso noch nicht – und als ich studiert habe, da war es auch längst noch nicht so dramatisch wie heute. Ich werde sehr braun! Heutzutage bin ich wirklich sehr pingelig und achte auf meine Haut, wenn ich mich im Freien aufhalte. Und falls ich doch mal einen leichten Sonnenbrand kriege, bin ich wirklich stinkig auf mich selbst!

Ich selber bin sogar noch pingeliger geworden, seitdem wir die 3D Hautanalysen hier machen. Wir sehen da wirklich regelmäßig, was ein einziger Sonnenbrand unter der Hautoberfläche anrichtet. Das hätte ich nicht für möglich gehalten! Wenn ich daran denke, wie ahnungslos ich mich in jungen Jahren der Sonne ausgesetzt habe – ich möchte nicht wissen, wie ich heute ohne Environ aussehen würde.

Wie lange verwendest Du schon Environ?

Ich selber seit etwa 14 Jahren. Ich hatte damals Pigmentierungen und auch mehr Fältchen um die Augen. Ehrlich gesagt, in jungen Jahren habe ich mich gesonnt wie eine Wahnsinnige. Und natürlich habe ich auch geraucht und gefeiert! 

Als ich began, meine Haut mit Environ zu pflegen, hatte ich eine retinoide Reaktion…

 Als ich begann, meine Haut mit Environ zu pflegen,  hatte ich aber tatsächlich eine retinoide Reaktion – und auch dieses Trockenheitsgefühl. Ich habe auch ein paar meiner Freundinnen mit Environ „angefixt“! Aber eine von ihnen hatte dann auch anfangs dieses Trockenheitsgefühl – und leider hat sie es daraufhin nicht mehr konsequent durchgezogen.

Nicht?! Aber wenn man ganz langsam anfängt und dann step by step die Dosierung steigert – eigentlich… Manchmal muss man einfach etwas Geduld haben!

Sie wurde auch schlecht beraten bezüglich der Pflegeanleitung. Sie hatte eigentlich tolle Haut, neigte aber zu Pickelchen, die immer wieder kamen. Ich hatte ihr gesagt: Versuch das, nimm das, aber geh es langsam an. Dann sind die Pickelchen wieder stärker geworden und sie ist zu einer Dermatologin gegangen – und die hat ihr dann etwas anderes empfohlen.

Das passiert leider manchmal! Dabei kann man jeden so einstellen, dass genau das nicht passieren muss. Vitamin A normalisiert alle Hautfunktionen, und manchmal werden Talgdrüsen dabei anfangs etwas aktiviert. Das muss nicht passieren – und falls doch, kann man ganz einfach dagegen steuern. Mann brauch natürlich auch überhaupt keine retinoide Reaktion zu haben, wenn man die Pflege von Anfang an richtig einstellt. 

Besuchst Du hin und wieder ein Kosmetikinstitut?

Ja, hin und wieder. Ich würde das gerne öfter tun. Jedes Mal, wenn ich da war, frage ich: Wie oft sollte ich das denn machen? Dann höre ich: Ein Mal im Monat. Das nehme ich mir dann vor, aber ich schaffe es leider nicht.

Und Dr. Fernandes sagt: Alle zwei Wochen!img_3090

Ja, das wäre noch besser. Aber ich wäre schon happy, wenn ich es alle vier Wochen schaffen würde. Denn wenn man aus der Behandlung rausgeht, das ist so super, wie sich die Haut dann auch anfühlt. Ich hatte mal die Algemmaske, und da wurden Elektroden angeschlossen. Das war – da bin ich rausgeflogen… Da war ich wie auf Wolken!

So soll das auch sein! Ich finde, eine Behandlung ohne Algenmodellage mit Iontophorese ist eigentlich gar keine Environbehandlung!

Was ist Dir im Kosmetikinstitut wichtig?

Ich habe gesagt, ich gehe nur dahin, wo Environ verwendet wird! 

Die richtigen Produkte! Daran ist es lange gescheitert, denn ich habe gesagt, ich gehe nur dahin, wo Environ verwendet wird. Klar, wenn ich mal in einem netten Sparhotel bin, und da gibt es Environ nicht, dann lasse ich mir dort auch mal ein Facial machen, denn es ist einfach angenehm. Aber ich reagiere auch sehr empfindlich! Ich vertrage manche Sachen, für die man dann teures Geld ausgibt, nicht – und deswegen mache ich es nicht mehr!

Mir ist eine angeheme Atmosphäre wichtig. Ich mag es, wenn ich Musik im Hintergrund habe. Und ich brauche keinen luxuriösen Schnickschnack! Ich empfinde einfache Sachen als viel  angenehmer, als so pompöse, aufgetunte Highend-Luxusstudios! Und ich finde es eigentlich auch schön, wenn das Institut eine persönliche Note der Kosmetikerin hat.

Welche Behandlung liebst Du besonders?

Ich kann das gar nicht so differenzieren, aber diese Algenmaske, die hat es mir schon angetan. Sie gibt einfach ein super gutes Gefühl auf der Haut.

Was erwartest Du von einer guten Kosmetikerin?

Ich erwarte von einer guten Kosmetikerin, dass sie mir sagt: „Das hier brauchen Sie nicht!“ 

Ich erwarte eine ehrliche Analyse, ohne das mir jemand etwas verkaufen will. Ich erwarte, dass die Kosmetikrein mir das empfiehlt, von dem sie denkt, dass es wirklich für mich und meine Haut geeignet ist und nicht nur, was ganz allgemein etwas bringt. Und die mir auch sagt: „Das hier brauchen Sie nicht!“ Und ich muss auch nicht bespaßt werden. Ich finde es ganz angenehm, dass man nur die Behandlung spürt – und die meisten Kosmetikerinnen haben ja wahnsinnig angenehme Hände! Darum finde ich es angenehm, wenn es ein bisschen ruhiger ist und vielleicht ein bisschen Hintergrundmusik läuft. Es ist in Ordung, wenn man zwischendurch ein bisschen schnakt, aber ich brauche dort kein Entertainment und niemanden, der mir zuhört, wie mein Tag war.

Auf welches Produkt könntest Du nicht verzichten?

Auf einige! Eigentlich alle, die ich so in meiner täglichen Routine habe. Es kommt ja schon mal vor, dass plötzlich eines aus ist – und bis ich mir das dann wieder besorgt habe, vergeht meistens etwas Zeit. Dann kommt es schon mal vor, dass ich ein paar Tage ein bestimmtes Produkt nicht habe. Dadurch, dass es aber mehrere Produkte sind, die ich mische, ist das dann nicht so auffällig. Aber eigentlich verzichte ich ungern auf eines der täglichen Produkte!

Trägst Du gern Make-up?img_3092

Ich trage fast kein Make-up.

Du trägst Wimperntusche!

Als Jane Iredale vor zwei Jahren in Köln in der Schokoladenfabrik war, da saß ich da wie so ein Ahnungsloser zwischen fünfzig Kosmetikerinnen und hörte über BB und CC und ich hab nichts verstanden! Ich habe mir sogar Notizen gemacht!

Hast Du Dich schon einmal schminken lassen von einer Kosmetikerin?

Vor kurzem hatten wir tatsächlich für die Klinik ein Foto Shooting! Da war auch eine Visagistin aus Köln dabei. Ich hatte mich für meine Verhältnisse eigentlich schon sehr stark geschminkt. Aber sie hat mich gleich belehrt, dass das, was ich gemacht habe, nicht richtig war. Dann hat sie mich noch mal nachgeschminkt. Ich war nicht glücklich mit dem Ergebnis!

Schade!

Sie hat mich sehr stakt abgepudert und ich muss zugeben, das hat mich um die Augen herum älter gemacht, als ich bin – und das war ein Fehler!

Das passiert leider ganz häufig, denn die meisten Make-ups enthalten viel Talkum! Talkum schluckt wirklich das Licht. Die Falten um die Augen sehen dann immer tiefer aus.

Als ich die Bilder zum ersten mal sah, dachte ich: Uaaaah! Ich brauche eine Lidstraffung! (Lachen)  Aber es war an sich schon auch ein angenehmes Gefühl. Ich hätte das gerne mal! Ich beobachte das immer, wenn ich zum Beispiel durch Galleria Kaufhof durchgehe, wo die ganzen Damen irgendwelche Frauen schminken. Aber ich lasse das lieber mal von Marinas Leuten machen!

Würde ich auch machen! Die können das wirklich! 

Die Puder von Jane, überhaupt mineralisches Make-up, schlucken das Licht nicht wie herkömmliches Make-up, das Talkum enthält. Mineralien zeichnen Falten wirklich sehr schön weich! Das sieht dann ganz anders aus , wenn man Augen damit schminkt.

Hast Du ein Must-have täglich bei Dir in Deiner Handtasche?

Außer Sonnenschutz eigentlich nichts. Und ein Lippembalsam.

Welche Beauty-Tipps hast Du für unsere Leser?

Viel Schlafen, viel Trinken. Was mir auffällt, ist, dass immer noch sehr viele Frauen sehr viel ins Solarium oder auch in die Sonne gehen und sehr stark gebräunt sind. Auch viele Raucherinnen kommen zu mir. Und das wirkt sich einfach negativ aus, das muss man ganz klar sagen.

Was macht Dich glücklich und treibt Dich an?

Jeder Tag mit einem glücklichen Patienten treibt mich an…

IMG_3095Ich kann schon sagen, dass mein Beruf mich glücklich macht und jeder Tag mit einem glücklichen Patienten mich antreibt. Ich glaube nicht, dass ich das machen könnte, wenn ich nicht das Feedback von meinen Patienten hätte. Und ich hoffe, dass viele Ärzte so denken – denn das ist ja eigentlich der Grund, warum man sich für Medizin entscheiden sollte! Wenn man glaubt, Medizin machen zu wollen aus finanziellen Gründen oder auf Grund des Status als Arzt – und man ist ja immer noch angesehen, wenn man Arzt ist – dann wird man irgendwann scheitern! Reich wird man mit Medizin generell nicht mehr! Und das allein rettet einen auch nicht über schlechte Zeiten – die macht jeder Arzt mal durch. Ob das jetzt ein Nachtdienst ist, wo man kein Auge zudrückt oder ein Misserfolg. Den muss man auch erst mal verkraften können! Das passiert auch jedem, dass man mal jemanden verliert oder eine OP nicht erfolgreich ist. Deswegen: Positives Feedback ist der Drive, den man braucht. Also ich zumindest!

Vielen lieben Dank für das schöne Gespräch! 

*Privatdozent Dr. med Matthias Aust, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

**Marina Wessolowski, Distributorin von ENVIRON, jane iredale und ADVANCED nutrition programme

***Dr. Des Fernandes (Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Gründer und wissenschaftlicher Leiter von ENVIRON)

 

 

 

 

 

 

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Und wenn wir die ganze Welt durchreisen, um das Schöne zu finden: Wir müssen es in uns tragen, sonst finden wir es nicht.

(Ralph Waldo Emerson)

Im Gespräch mit Dr. Nina Schwaiger, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie

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Liebe Frau Schwaiger, was bedeutet Schönheit für Sie persönlich?  

Schönheit ist sehr subjektiv, auch wenn es objektivierbare Kriterien gibt. Schönheit ist immer das Gesamtpaket: Wenn jemand auch von innen das repräsentiert, was er außen zeigt, ist es ganz anders als wenn der schönste Mensch vor einem sitzt, der wenig innere Schönheit hat. Und ich glaube, wenn jemand mit sich selbst zufrieden ist, zeigt er das im Aussehen ganz anders als jemand, der mit seinem Leben nicht zufrieden ist. Das ist ein sehr wichtiger Punkt: Die innere Einstellung. Die innere Schönheit, ja.

Nun tun wir uns ja oft sehr schwer damit, mit unserem Aussehen zufrieden zu sein. 

Es hat viel damit zu tun, wie man aufgewachsen ist. 

Nina Schwaiger 

Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass es sehr viel damit zu tun hat, wie man aufgewachsen ist. Wie sehr man von seinen Eltern oder von seiner Umgebung die Bestätigung erhält, dass man etwas toll macht oder toll ist oder gut aussieht. Und ich merke in der Interaktion mit Patienten und überhaupt mit Menschen oft, dass gerade dieses in der Jugend gelernte Selbstbewusstsein großen Einfluss darauf hat, wie jemand mit sich selbst zurecht kommt – und mit seinem Aussehen.

Jane Iredale hat auf diese Frage sinngemäß gesagt, dass man manchmal Menschen kennenlernt, die sehr schön sind. Und wenn man sie dann näher kennenlernt, dann geht der Lack ab. Umgekehrt erlebe ich es auch, dass ich Menschen als unattraktiv wahrnehme, aber wenn ich sie dann kennenlerne, habe ich ein ganz anderes Bild von ihnen. Innen und außen, es spielt irgendwie zusammen – aber es bleibt für mich immer noch geheimnisvoll.

Man glaubt gar nicht, wie viel Hässlichkeit die angestrengte Beschäftigung mit der Schönheit erzeugt.

Karl Kraus 

Ich bemerke schon auch bei mir, dass ich – einfach durch unseren Beruf – die Leute analysiere. Weil ich sehe und weiß, was man da noch machen kann, um das Aussehen zu verbessern. Und weil ich gewisse offensichtliche Makel erkenne. Da ertappe ich mich schon dabei, wenn ich am Strand liege und Leute sehe, dass ich im Kopf diesen Film fahre, was ich tun könnte. Das passiert eigentlich nicht, wenn ich Menschen kennenlerne und mit ihnen spreche und merke, was für eine Persönlichkeit dahinter ist. Aber wenn ich Menschen so aus der Ferne wahrnehme… das passiert schon, muss ich ehrlich sagen.

Ja, man kriegt einen urteilenden Blick, weil man auf die Details guckt. Und wenn man die Details sieht, dann sieht man nicht mehr so den gesamten Menschen. Das merke ich auch.

 Und was mir auch auffällt, ist, dass Leute, die ein graphisches Denken haben, die beruflich mit Präzision im Kopf zu tun haben, dass die viel genauer Dinge an sich selber analysieren als Leute, die einen anderen Beruf haben. Die kommen schon mit viel konkreteren Vorstellungen zu uns in die Sprechstunde als jemand, der zum Beispiel Jurist ist.

Frauen haben oft Angst um ihren Job, weil sie älter werden.

Nina Schwaiger 

Sind es denn bestimmte Berufsgruppen, die ganz besonderen Wert auf Schönheit legen?IMG_3095

 Ja, da gibt es schon spezielle Berufsgruppen. Das sind zunächst einmal Frauen, die viel mit Menschen in Kontakt sind, also viel Kundenkontakt haben – egal, in welcher Form. Da merkt man, dass es zunehmend wichtiger wird, wie sie aussehen. Vor allem, wenn sie etwas älter werden. Sie haben dann wirklich oft auch Angst um ihren Job, weil sie jetzt älter werden. Das ist mir schon oft erzählt worden von Patienten.

 Welche Berufe sind das?

Ganz unterschiedlich. Zum Beispiel Frauen, die in einer Bank arbeiten. Da habe ich jetzt gerade ein paar Patientinnen gehabt. Dann Frauen in akademischen Berufen, die in einer von Männern dominierten Welt eine hohe Position haben in höherem Alter. Oder Ärztinnen, die denken, dass sie auf Grund der Alterszeichen nicht mehr mithalten können. Es wird immer mehr, ja.

„Für eine Umfrage der Frauenzeitschrift Petra wurden im vergangenen Jahr 1000 Frauen gefragt, ob sie 10 Punkte Ihres Intelligenzquotienten opfern würden, wenn sie dafür einen Schönheitsmakel ausgleichen könnten. Fast drei Viertel der Frauen antworteten mit Ja.“ (Quelle: http://www.zeit.de/2012/45/DOS-Schoenheitswahn

Nach Ihrer Praxiserfahrung: Was mag so viele Frauen antreiben, einem makellosem Idealbild zu entsprechen und ihr Aussehen sogar über ihre Intelligenz zu stellen?

Der hat mich sehr frustriert, dieser Satz, muss ich sagen. Das ist sehr, sehr schade. Aber das zeigt leider auch ein bisserl den Zustand unserer Gesellschaft: Dass offensichtlich Frauen immer noch damit leben können, dass sie generell nicht so schlau sein müssen – Hauptsache, sie sehen gut aus. Das finde ich wirklich frustrierend, dass das offensichtlich so ist.

Offensichtlich können Frauen immer noch damit leben, dass sie nicht so schlau sein müssen – Hauptsache, sie sehen gut aus. Das finde ich wirklich frustrierend! 

Nina Schwaiger 

Auf RTL gibt es eine Sendung „Extrem schön!“ Wir können dort zusehen, wie hässliche Entlein zum schönen Schwan umgemodelt werden. Wie sie vor Schmerzen weinen und dann bald darauf in die Kamera berichten, wie glücklich sie seit der Operation sind und wie ihr Leben sich verändert habe. Wie nahe liegen nach Ihrem Ermessen Schönheit und Glück beieinander?

Ich befürchte, ich muss sagen, dass es wahrscheinlich relativ nah beieinander liegt.

Das ist eine ehrliche Antwort…

IMG_3094Man hat, wenn man versucht, das ein bisserl objektiv zu betrachten, den Eindruck, dass generell attraktive Leute mehr Glück haben und auch wahrscheinlich in der Masse glücklicher sind. Aber da kommt man in einen Irrkreis: Dann kann man nämlich auch sagen, dass das alles wieder eine Frage des Selbstbewusstseins ist. Wer besser aussieht, hat mehr Selbstbewusstsein und ist dadurch vielleicht erfolgreicher im Job und dadurch glücklicher. Und dadurch auch obendrein glücklicher in der Partnerschaft.

Also, es ist sehr schwierig, da Ursache und Wirkung zu trennen?

Ich habe so den Eindruck, dass Menschen, die – ich sage jetzt mal durchschnittlich gut aussehen, insgesamt im Leben besser zurecht kommen und dadurch glücklicher sind, als wenn jemand zumindest ein subjektives Schönheitsmakel hat oder dem Ideal nicht entspricht

Man sagt ja auch, dass schöne Menschen sympathischer wirken.

Nein, das würde ich nicht unbedingt sagen. Da kommen wir nämlich wieder zur ersten Frage zurück. Wir sehen in der Praxis wirklich jeden Tag sehr schöne Menschen, die mit einem Wunsch nach Verschönerung zu uns kommen. Wenn da aber nichts von innen dazukommt, dann steht da ein objektiv schöner Mensch vor mir, aber ich denke mir trotzdem: Der ist mir nicht sympathisch!

Mit der richtigen Einstellung zur Operation kann ein Mensch tatsächlich glücklicher werden. Aber es ist sehr schwierig, die Patienten herauszufiltern, die es aus der richtigen Motivation heraus machen. Die richtige Motivation darf eigentlich nur die sein, dass man selber das möchte. Mir ist schon aufgefallen, dass viele überhaupt erst anfangen, sich mit dem Thema Schönheitsoperation auseinanderzusetzen, wenn der Input von jemand anderem kommt. Das kann der Partner sein oder Freunde…

Ich dachte, dass die meisten Frauen das tatsächlich für sich tun!

Die Frauen machen sich nur deshalb hübsch, weil das Auge des Mannes besser entwickelt ist als sein Verstand.

Doris Day

Das stimmt, das sagen die meisten. Es ist auch so, dass viele das für sich tun wollen und sie betonen das auch stark. Aber es kommen trotzdem noch relativ häufig vor, dass jemand auf Grund des Nachdrucks von außen kommt. Da muss man sehr aufpassen, weil man diese Patienten nicht mit hundert prozentiger Sicherheit glücklicher machen kann – weil das Problem dann ganz woanders liegt.

Also Schönheit und Glück liegen nah beieinander.

In vielen Fällen denke ich schon, ja.

Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.

Christian Morgenstern 

Liebe Frau  Schwaiger, vielen Dank für das interessante Gespräch. 

Fortsetzung folgt! 

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Die Kraft des flüssigen Goldes: PRP!

Im Gespräch mit Privatdozent Dr. med. Matthias Aust, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie 

UnbenanntWie gefällt Dir eigentlich die derzeit in Medien so beliebte Bezeichnung „Vampir-Lifting“ für die PRP Behandlung?

Überhaupt nicht! Vampire ernähren sich vom Blut anderer Menschen. Ich nehme meinen Patienten zwar Blut ab für eine PRP Behandlung, aber ich ernähre mich ja nicht davon! Das wäre ja…. (schüttelt sich)

Ganz allgemein verändert sich die ästhetische Medizin in Richtung regenerative Medizin

Hat sich etwas verändert in den letzten Jahren in der ästhetischen Medizin – und wenn ja, was? Weiterlesen

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Eingeordnet unter ÄSTHETISCHE MEDIZIN, HAUTPFLEGE: IT'S TIME FOR BEAUTY!, INTERVIEWS

Natürlich ist natürlich- aber gepflegt ist schöner!

Im Gespräch mit Marina Wessolowski, Distributorin von Environ und Jane Iredale in Deutschland

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Schönheit ist für mich kein Idealbild

Liebe Frau Wessolowski, was bedeutet Schönheit für Sie persönlich?

Für mich ist Schönheit erst mal das, was von innen kommt. Menschen werden schöner, wenn man sie kennt. Schönheit ist für mich kein Idealbild. Wenn Menschen sich pflegen und das Schönste aus sich machen, das finde ich toll.

Und was macht für Sie die Faszination von Kosmetik aus?

Eine sehr interessante Frage. Wir haben ja gerade vorhin darüber gesprochen: Kosmetik, wie sie traditionell war, fand ich immer spannend– aber nie faszinierend! Bis ich Environ kennengelernt habe. Und bis ich Dr. Fernandes zum ersten Mal begegnet bin… Weiterlesen

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Peelings – Mit scharfer Munition gegen die Zeichen der Zeit?!

Will Frau oder Mann ein Hautbild möglichst schnell und drastisch verschönern, glätten und verjüngen, dann stehen Peelings – und nicht immer solche der sanften Art – seit Jahrtausenden! hoch im Kurs. Das Spektrum solcher Schälkuren reicht von harmlos und ineffektiv bis zu lebensgefährlich und in Deutschland nicht zugelassen.

Die allererste Beschreibung eines Peelings fand sich auf einer alten ägyptischen Papyrusschriftrolle und offenbart einen tendenziell leidvollen Vorgang: Der Patient, übrigens ein Mann, musste sich nach der Prozedur immerhin zwei bis drei Wochen vor der Allgemeinheit verstecken. Über die Wirkstoffe, die damals zur Anwendung kamen, können wir nur Vermutungen anstellen. Es handelte wahrscheinlich sich um einen kühnen Mix aus Fruchtsäuren und anderen hautirritierenden Mitteln. Mann / traurig / Depression

Heute haben wir die Wahl. Wir können uns entscheiden entweder für starke, tiefe oder für leichte, sanfte Peelings. Weiterlesen

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Pippi oder Heidi – eine Paradigmenentscheidung!

Freches MädchenSchön oder hässlich?  Der Hammer fällt, und schon immer hatte das Urteil besonders für Frauen Gewicht. Aber etwas, das nicht so leicht greifbar ist, hat sich verändert. Und das kommt in einem Artikel, den ich kürzlich las, zum Ausdruck und wird fassbarer für mich.

Heidi Klums Show geht mir aus einem ganz bestimmten Grund besonders gegen den Strich. Die Botschaft an die jungen Mädchen lautet hier immerzu „Streng Dich an!“ und „Du musst härter an Dir arbeiten!“ Früher war Schönheit eine Fügung, ein „Geschenk Gottes“. Wer schön war, durfte sich glücklich schätzen. Wer nicht hatte eben weniger Glück gehabt. Gegenwärtig aber wird uns suggeriert, dass all das nur eine Frage der Disziplin und der Leistungsbereitschaft sei. Wer nicht dem gültigen Ideal entspricht, ist faul, träge und selber Schuld. Und das gefällt mir nicht.Sexy Golden Girls Silhouette Topmodels

Dass Eltern ihren Töchtern Brustvergrößerungen zu Weihnachten oder zum Abitur schenken – der Gedanke befremdet mich. 30% aller Operationen werden heute an Frauen unter 30 vorgenommen, „ein Alter, das früher für sorglose Jungend und natürliche Schönheit stand“. Weiterlesen

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Am Puls der Zeit: Mit Recell und Medical Needlings in Siebenmeilenstiefeln zu einer gesunden und schönen Haut

Eigentlich sollte hier heute ein Artikel über meinen geliebten Ultraschall mit niedriger Frequenz stehen! Und eigentlich dann unbedingt ein Artikel über die unschlagbare Kombination von eben diesem Ultraschall mit der von mir so geschätzten Iontophorese. Und eigentlich müsste ich längst mal ausführlich über das Medical Needling schreiben. Ich weiß, ich weiß!

Aber dann kam mir Recell dazwischen. Und ich bin Recell erlegen, ich muss vorgreifen und über Recell berichten! Denn Recell ist eine der spannendsten und originellsten neuartigen Behandlungsmethoden zur Wiederherstellung einer intakten und schönen Hautstruktur. Allen Menschen, die von Narben und Pigmentierungsstörungen betroffen sind, schenkt Recell Hoffnung. Und ganz besonders vielversprechend erscheint die Kombination von Recell mit… naaa?? Genau! Medical Needlings!  Weiterlesen

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Über Suzan: Medical Needling bei Zysten und Narben

Frau Dilaveroglu, Dr. Aust hat Ihre Aknezysten auf eine unkonventionelle Weise behandelt. Narben mit Needlings zu behandeln, das ist geläufig. Aber Zysten zu needeln, das war eine ganz neue Sache. Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?

Suzan Dilaveroglu: Ich bin sehr zufrieden. Ich hätte nie gedacht, dass da so eine Verbesserung möglich ist! Also ich habe schon gedacht, dass sich da was tun wird, aber dass die Zysten sooo viel flacher werden und die Entzündungen sogar ganz zurückgehen, damit habe ich wirklich überhaupt nicht gerechnet! Ein Superergebnis!Suzan vor ihrem ersten Needling

IMG_5769Ich auch nicht! Es ist ein komplett anderes Hautbild, das Sie jetzt haben. Dass die Narben sich bessern würden, davon war ich überzeugt… 

Ja, das hatte Dr. Aust ja auch gesagt. Und auch, dass er bei den Zysten nicht weiss, ob das Needling eine Verbesserung bringt. Aber gefühlstechnisch hatte ich dann einfach nur ein gutes Gefühl und ich habe mir gedacht: Das bringt was! Und es ist wirklich was draus geworden! Die Rötungen sind ja auch viel weniger geworden, weil die Entzündungen weg sind. Und klar, die Haut wird durch das Needling viel ebenmäßiger. Und viel feiner! Meine Haut hat jetzt eine ganz andere Struktur.

Sie hatten ja nie Aknepusteln, sondern immer von Anfang an ausschließlich diese Zysten.  Weiterlesen

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Interview Teil 2: Über die Kluft zwischen Ästhetischer Medizin und Kosmetik, über die zunehmende Kompetenz der Endverbraucher, Altern in Würde und den erdenden Effekt einer Organisation wie „Ärzte ohne Grenzen“

Welche Chancen ergeben sich aus der Kooperation eines Plastischen Chirurgen mit einer Kosmetikerin?

Ich glaube, es gibt tolle Möglichkeiten in der Kooperation zwischen Kosmetikerinnen und Plastischen Chirurgen. Die Gründe dafür sind zwei.

Aus der Sicht der Kosmetikerin ist es so: Der Weg führt weg von einfach nur „Cremchen schmieren“, sondern hin zu einer wirklich ergebnisorientierten Kosmetik, die in Richtung Medizinkosmetik führt. Das bedeutet, Ihr als Kosmetikerinnen kommt an einen Punkt, wo Ihr sagen könnt: Ja, wir können wirklich Ergebnisse liefern, wir können auch wirklich betreuen. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem der nächste Schritt die ästhetische Medizin ist. Weiterlesen

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Interview mit Privatdozent Dr. med. Matthias Aust, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie -Teil 1

Über Sandburgen, das weite Spektrum der Plastischen Chirurgie, über einen ganz besonderen Förderpreis, L.A. – und auch über die Frage nach dem Zentrum der Welt…

Matthias! Viele, viele Ärzte wissen ja gar nicht, wie sie eigentlich an ihr Fachgebiet gekommen sind. Was hat Dich bewegt, Dich für die Plastische Chirurgie zu entscheiden?

Ja, das weiss ich sehr gut. Das war bei mir so ein richtiges Aha-Erlebnis. Ich war damals noch sehr jung, meine Eltern waren im Urlaub in so einem Robinson-Club, wo noch viele andere jüngere Kinder waren. Ich würde sagen, ich war im Vorschulalter, vielleicht irgendwo so zwischen vier und sechs …

So früh haben sich da bei Dir die Weichen gestellt!?

Ja, ja. Es war Sandburgen-Wettbewerb und wir haben gespielt und neben mir war – ich vergesse das nie – ein junges Mädel in meinem Alter und wir haben da an der Sandburg fleißig rumgewerkelt und dann hat das Mädchen einen epileptischen Anfall bekommen. Sie war krampfend im Sand gelegen, hat sich ein klein bisschen auf die Zunge gebissen, ein bisserl Blut ist aus dem Mund gelaufen, und das war ja für ein Kind damals …- ich dachte mir: „Oh Gott, die stirbt und …“ Weiterlesen

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